3.Lauf Nutrixxion-Trophy in Neheim

Am 29.06.2014 fand der 3.Lauf zur Nutrixxion-Trophy in Neheim statt. Diesen Lauf nahm ich dann mal als Test, um zu schauen, wie mein derzeitiger Leistungsstand ist. Das ich hier nicht vorne mitfahren würde, war mir natürlich klar. Ich wollte auch wieder einmal Rennluft schnuppern und einfach wieder dabei sein. Das ist für mich sicherlich auch Honig für die Seele.

Nach den OP’s im Januar und den folgenden Chemos haben mir die Ärzte auch grünes Licht für Sport gegeben. Seit Ende April sitze ich wieder im Sattel und ich muss sagen, dass ist für mich die eigentliche Therapie. Trotz der noch laufenden Chemotherapie, die ich glücklicherweise gut vertrage, bin ich in der glücklichen Lage meinen geliebten Sport zu betreiben. Nach den letzten Trainings habe ich mich dann für Neheim entschieden.

Nun aber zum Rennen. Die Wetterprognose für Neheim sagte Wechselhaftes Wetter mit Regen voraus. Den Tag zuvor und die Nacht hatte es am Stück geregnet. Also auf eine schlammige Angelegenheit war ich schon einmal vorbereitet. Einem echten Sauerländer macht das aber nichts. Da fühlt er sich sogar richtig wohl.

In Neheim angekommen, war es trocken und später kam sogar die Sonne durch. Die ersten Teamkollegen schlugen auch auf und so hielt man bei Kaffee und Brötchen Smalltalk. Nach der Startnummernausgabe hieß es Rad fertig machen und warm fahren. Vor dem Start dann noch am Nutrixxion-Stand Verpflegung für unterwegs geholt und ab in die Startaufstellung. Zur Ausschreibung standen drei Strecken: 30km Kurz, 60km Mittel und 90km Lang. Ich machte mich auf die 30km Strecke.

Um 11.32 Uhr fiel dann der Startschuss und über 500 Teilnehmer machten sich auf den Weg. Den 1.Kilometer fuhren wir gemächlich hinter dem Führungsfahrzeug her, bevor das Rennen frei gegeben wurde. Jetzt ging die Post ab. Ich wurde immer mehr nach hinten durchgereicht. War schon etwas deprimierend. Nach 4km Straße ging es in den Wald. Hier hatte sich das Feld schon entspannt. Nun folgten überwiegend Waldautobahnen. Ich musste nun in mein Tempo finden. Zu viel wäre jetzt nicht gut. Für mich war es eine ungewohnte Situation unter dem Motto weniger ist mehr zu fahren und kein Risiko einzugehen. Das Ziel war klar definiert: Ankommen und ja kein Sturz. An den Anstiegen machte sich dann auch die noch fehlende Muskulatur bemerkbar. Ich musste dort kämpfen, wo ich normalerweise locker zwei Gänge höher fahren würde. Inzwischen war der Rennhobel samt Fahrer ganz ordentlich eingemokkert. Es war teilweise auch sehr rutschig und ich nahm bergab etwas Tempo heraus. Erfreulicherweise gab es auch ein paar nette Trails, die etwas Abwechselung ins Geschehen brachten. Als mein Tacho 30 gefahrene Kilometer anzeigte, dachte ich noch so, gleich hast du es geschafft. Wird wohl eine 1:40 Zeit geben. Dann merkte ich bei der letzten Abfahrt dieses unangenehme Schwimmen des Hinterrades. Ich dachte nur „Neee“ und merkte, wie meine Krawatte anschwoll. Vier Kilometer vor dem Ziel Plattfuß hinten. Ein Streckenposten sagte mir, dass jetzt nur noch Asphalt kommt. Also fuhr ich mit Plattfuß und Krawatte Richtung Ziel. Zumindest erntete ich auf den letzten Kilometern viel Applaus. Danke!

Mit einer Zeit von 1:55 holperte ich dann nach 34,8km und 700hm über die Ziellinie.

Ohne Platten wäre ich vielleicht ca. 10min schneller gewesen. Das wäre für mich unter den gegebenen Bedingungen eine akzeptable Zeit gewesen. Zur vollen Leistung fehlt eben noch eine ganze Menge.

Jetzt werde ich aber erst einmal auf Tubeless umrüsten. Ich hoffe, dass ich dann von der Seuche „Platten“ befreit werde. Und wehe nicht!

 

Mein Fazit zum Rennen:

Eine schnelle Strecke im Charakter zu vergleichen mit Sundern. Die Trailstücke haben für eine angenehme Abwechselung gesorgt. Der Veranstalter kann sich allerdings von anderen Veranstaltungen einiges abschauen. Organisatorisch ist hier noch viel Potenzial. An einer Ausschreibung (nicht versteckt auf anderen Portalen) und Infos für die Teilnehmer sollte in Zukunft nicht mehr gespart werden. Auch hier gibt es genügend Beispiele, wie man es besser machen kann.


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