24H-Rennen Duisburg 2012

Ursprünglich war erst 2013 wieder ein Einsatz beim 24h-Rennen geplant. Ich befand mich im Urlaub in Südtirol, als ich die Anfrage von Meik Kasper (Radsport Kasper) bekam, in Duisburg für das Team „Tectum Group“ zu starten, die noch ein 4er-Team suchten. Es waren zu dem Zeitpunkt nur noch 3 Wochen bis zum Start. Ich schaffte es dann, innerhalb von knapp 2 Wochen das Team zusammenzustellen. Mit Günter Tholen, Peter Jacob und Guido Kelting stand ein ausgeglichenes Team bereit. Doris Winter-Ahrens stand wie im letzten Jahr wieder für die Verpflegung zur Verfügung. So war nur noch das Organisatorische zu regeln. Dem Start stand nichts mehr im Weg.

Am Freitag Nachmittag ging es dann nach Duisburg. Maik Drozdzynski vom Tectum-Team empfing uns im Fahrerlager und wies uns ein. Er stellte uns die anderen sehr netten Teammitgleder vor. Dem gesamten Team stand eine Fläche von 80qm im VIP-Bereich direkt in der Nähe der Wechselzone zur Verfügung. Wir bauten unser Zelt auf und richteten uns ein. Dann holte ich die Startnummern und Transponser. Vor dem Abendessen ging es dann auf die Strecke um eine Trainingsrunde zu fahren. 8,1km und 85hm standen nach der Runde auf meinem Computer. Die Strecke war sehr staubig und in den Kurven auf dem Schotter sehr rutschig. Nun ging es zum gemütlichen Teil über. Es wurde gegrillt. Doris machte noch leckeren Salat, Pellkartoffeln und Kräuterbrot. Gegen 22 Uhr fuhren wir dann zu unserem Hotel, wo wir noch eine Nacht im gemütlichen Bett verbrachten. Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück ins Fahrerlager. Wir sprachen die Strategie und den Ablauf durch. Wir entschieden uns für eine 2-Rundenstrategie. Um 12.15 Uhr war die Fahrerbesprechung. Hier gab es die wichtigen Infos vom Veranstalter zum Rennen. Günter machte sich dann auf zur Startaufstellung. Dann endlich um 13 Uhr bei schönem Wetter viel der Startschuss. Ich war nach Günter daran und machte mich langsam fertig. Ungeduldig wartete ich dann in der Wechselzone auf Günter. Dann kam er. Staffelband übergeben und los ging es. Die Nervosität war nun weg. Ich machte direkt Tempo und wühlte mich durch das Feld. An der Treppe dann Stau. In der 2.Runde ging es dann besser. Nach mir war Guido dran, danach Peter. Langsam spielte sich alles ein. Die Rundenzeiten wurden konstant. 40 min. für 2 Runden +/-1 benötigte jeder von uns inkl. Wechsel. Am Abend gab es einen kurzen Regenschauer. Peter war gerade auf der Strecke. Aber nach etwa 10 min. war wieder alles vorbei. Die Strecke war danach griffiger und schneller.

Ab 20.30 Uhr war dann Lichtpflicht. Ab jetzt musste jeder mit eingeschaltetem Licht fahren. Der körperlich anstrengende Teil begann nun. Jetzt in der Nacht wurde es auf der Strecke ruhiger. Man hörte nur noch das Rollen der Reifen auf dem Schotter und man fühlte sich stellenweise einsam. In den Pausen etwas essen und trinken, versuchen etwas zu schlafen. Meik Kasper und sein Helfer David kümmerten sich um unsere Bikes. Lukas der Physiotherapeut machte unsere Beine locker. So kamen wir gut durch die Nacht.

Um 5 Uhr ging endlich die Sonne auf und die Lichtpflicht wurde aufgehoben. Ich war dran und fuhr in den Sonnenaufgang. Ich fühlte mich gut. Was da alles auf der Strecke lag. Trinkflaschen, Lampen und was war das? Hat da jemand einen Socken verloren? In der nächsten Runde sah ich dann was es war. Eine tote Ratte. Da hat doch tatsächlich in der Nacht jemand eine Ratte totgefahren! Die war schon ganz schön platt. Sah eher aus wie eine Scholle. Naja, Sachen gibt’s. Nun rückte das Ziel immer näher. Und der Monte-Schlacko wurde immer steiler. Am Anfang noch im Wiegetritt gefahren, schaffte ich diesen kleinen Hügel nur noch im kleinsten Gang. Und da stand immer noch die Tussi mit ihrem Megafon. Die gab den Fahrern immer Tipps. So z.B.: „Du musst schneller treten“ oder „Schalt einen Gang höher, dann bist Du schneller“, „Geh in den Wiegetritt wie die Profis“.

Ich weiß ja nicht, ob diese Emanze jemals 17 mal hintereinander diesen verfluchten Hügel hinauf gefahren ist, aber am liebsten hätte ich ihr das Megafon bis an die Mandeln geschoben.

Wie auch immer. Gut eine Stunde vor Schluss hatten wir auf die 1-Rundenstrategie umgestellt. So kam jeder auf 17 Runden. Um 13 Uhr war denn endlich der Zieleinlauf. Peter fuhr den letzten Turn und kam gegen 13.20 Uhr ins Ziel. Wir waren alle erschöpft aber überglücklich, diesen Marathon wieder bewältigt zu haben. Keine Stürze und keine technischen Defekte. Wir haben über 24 Stunden konstante Rundenzeiten gefahren. Das spricht für unsere Teamstärke.

Am Ende standen 68 Runden auf dem Konto. Das sind 544km und 5780hm. Jeder Fahrer legte somit in seinen gefahrenen 6 Stunden 136km und 1445hm zurück.

Im Ergebnis:

Von insgesamt 448 Teams belegten wir Platz 108. Von 167 4er-Teams konnte Platz 55 herausgefahren werden.

Jetzt wollten wir alle nur noch nach Hause ins Bett. Wir bauten alles ab und machten uns auf den Weg nach Hause. Um 20 Uhr viel ich todmüde ins Bett und schlief durch bis zum nächsten Morgen um 8 Uhr.

An dieser Stelle nochmals danke an:

Doris, die uns wieder hervorragend verpflegte

Meik und David, die unsere Bikes fit machten

Maik vom Team „Tectum Group“, der uns den kurzfristigen Start ermöglicht hat

Lukas, der unsere Beine schön locker gemacht hat

Alle Teammitglieder des Teams Tectum für das harmonische Miteinander

Meine Teamkameraden Günter, Peter und Guido, mit denen ich ein so tolles Rennen fahren durfte


Hier könnt Ihr mit mir auf eine Rennrunde gehen. Viel Spaß.



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